In diesem Beitrag erfahren Sie anhand einfacher Schritte, für wen sich Erklärvideos anbieten, wie Sie diese erstellen und welche Helferlein es für Sie am Markt gibt.
Einsatzmöglichkeiten von Erklärvideos gibt es viele: Sie können damit
- Ihre Kunden wie auch Ihre Mitarbeiter auf ein Produkt schulen,
- Anwendungsbeispiele filmen,
- Botschaften vermitteln,
- Fragen klären.
Wichtig dabei ist, dass Sie sich vor dem Erstellen des Videos fragen: „Was will ich vermitteln? Und was daran interessiert meine Kunden konkret?“
Machen Sie sich bewusst: Sie besitzen Spezialwissen auf einem bestimmten Gebiet. Spielen Sie dieses aus und geben Sie Ihren Kunden Hilfestellungen und Antworten auf deren Fragen.
Diese Themen bieten sich für Erklärvideos an
Sinnvoll sind Erklärvideos überall dort, wo visuelle Eindrücke den Charakter, die Beschaffenheit, Merkmale oder Eigenschaften eines Produkts, einer Dienstleistung oder eines Themas besser vermitteln als reiner Text. Zeigen Sie Ihren Kunden, wie sie mit wenigen Handgriffen Bilder in Ihre Bilderrahmen einlegen oder mit Ihrer Küchenmaschine im Handumdrehen mixen, verquirlen oder kneten. Das ist eindrucksvoller und einprägsamer, als den Kunden die innovativen Merkmale rein durch Bilder und Text zu vermitteln. Prüfen Sie also, in welchen Bereichen Sie Erklärvideos einsetzen können.
Hier ein paar Beispiele, die auf viele Branchen übertragbar sind:
- Sichten Sie Ihre FAQs und beantworten Sie die häufig gestellten Fragen, wenn möglich mithilfe eines Videos.
- Nutzen Sie Geschichten in bewegten Bildern, um zu erläutern, wie nützlich Ihr Produkt für Ihre Kunden sein kann. Geben Sie Ihren Kunden auch gerne Tipps an die Hand, z. B. wie man Matratzen richtig lüftet oder Schuhe am besten pflegt.
- Ermöglichen Sie den Kunden, sich mit Ihrem Produkt oder Service zu identifizieren, indem Sie zeigen, wie Ihre Produkte hergestellt oder angewendet werden. Auch der Transport der Materialien und Produkte bis zum Endverbraucher kann im Erklärvideo beeindruckend erzählt werden.
- Geben Sie Ihr Wissen weiter: Als Sportverein stellen Sie Fitnessübungen für Menschen aller Altersklassen vor. Ein Fotograf verrät, wie man die Kamera bei Bewegtbildern richtig einstellt und auf das Motiv fokussiert. Selbst bei komplizierten Themen funktioniert die Weitergabe von Wissen dank der Bilder.
- Nehmen Sie Ängste, indem Sie den Kunden zeigen, wie bei Ihnen gearbeitet wird: etwa in der Arztpraxis oder beim Beratungsgespräch für eine Lerntherapie.
- Lernen Sie neue Mitarbeiter mithilfe von Kurzvideos an: Welche sind denn die Hauptaufgaben in der Abteilung? Wer sind die Ansprechpartner? Wie funktioniert das Customer-Relationship-Management-System, mit dem er arbeiten soll? All das präsentieren Sie anschaulich in einem Film.
Sie finden sicherlich genügend Themen in Ihrem Unternehmen, die sich durch Erklärvideos leichter und nachhaltiger erfassen lassen.
5 Tipps zur Erstellung eines optimalen Erklärvideos
Wenn Sie die folgenden 5 Tipps beherzigen, schaffen Sie optimale Voraussetzungen für ein überzeugendes Video. Achten Sie darauf, dass …
- das Videomaterial eine gute Qualität aufweist – Bildaufnahme, -ton und -schnitt müssen passen,
- das Video eine optimale Länge hat – lieber kürzer als zu lang (höchstens 3 Minuten),
- ein Spannungsbogen und eine Dramaturgie vorhanden sind – erzählen Sie eine Geschichte, nutzen Sie Helden,
- Sie den Betrachter direkt ansprechen,
- Sie – wenn es passt – die wichtigsten Fakten auch als Text einblenden.
In 4 Schritten zu Ihrem Erklärvideo
Schritt 1: das Konzept
Bevor Sie ans Filmen gehen, müssen Sie ein Konzept entwickeln, das Ihre Filmidee widerspiegelt. Das Konzept gibt Antworten auf diese Fragen: Welches Thema habe ich? Je stärker Sie Ihr Thema eingrenzen, umso besser können Sie es verfilmen. Wie kann ich diese Anwendung am besten vorführen? Benötige ich einen Protagonisten oder reichen Bilder/Grafiken? Welche Hilfsmittel müssen im Video zu sehen sein – außer meinem Produkt? Was soll beim Zuschauer hängen bleiben (Aufhänger, Botschaften)? Nur bewegte Bilder allein erklären Ihr Thema nicht. Sie brauchen ergänzend zu diesen auch einen Text. Dabei gilt, dass der geschriebene Text vom gesprochenen auch abweichen kann.
5 Tipps, die Sie beim Abfassen eines Drehbuchs beherzigen sollten:
- Tipp 1: Komplizierte Schachtelsätze sind für Videos denkbar ungeeignet.
- Tipp 2: Online-Videos sind ein schnelles Medium – der potenzielle Kunde muss Ihre Aussagen direkt erfassen und will nicht lange rätseln.
- Tipp 3: Schreiben Sie unbedingt aktiv und nicht passiv.
- Tipp 4: Vermeiden Sie wenn möglich die bürokratisch anmutendenung-Wörter wie beispielsweise „Produkt XY bietet Ihnen Entlastung bei Ihrer täglichen Hausarbeit“ – schreiben Sie besser „Produkt XY entlastet Sie bei Ihrer täglichen Haushaltsarbeit“.
- Tipp 5: Vermeiden Sie Fremdwörter.
Sicher: Es gibt Fälle, in denen Sie diese brauchen – besonders wenn es um Fachbegriffe geht. Wenn möglich, geben Sie aber dem deutschen Wort den Vorzug, denn dieses wird von allen verstanden.
In Videos möchten Kunden sich und ihre Fragestellung wiederfinden. Arbeiten Sie daher mit Protagonisten, die Ihre Kunden verkörpern. So können Ihre Zuschauer das Gesehene noch besser nachempfinden. Arbeiten Sie dabei mit Geschichten wie: „Das ist Herr Mustermann. Er hat sich einen neuen smarten Kühlschrank gekauft. Damit dieser mit ihm spricht, braucht er noch sein Smartphone …“
Schritt 2: das Drehbuch/Storyboard
Nun entwickeln Sie die einzelnen Szenen, dargestellt durch eine filmische Handlung oder Bilder und Grafiken, die die Handlung ersetzen. Die Visualisierung ist ausschlaggebend dafür, dass die Betrachter Ihr Video anschauen und auch verstehen. Beginnen Sie mit den Schlüsselszenen und arbeiten Sie sich Bild für Bild/Take für Take durch Ihre Geschichte. Erst wenn die Visualisierung steht, setzen Sie den Sprechertext.
Schritt 3: der Sprechertext
Nun geht es darum, Ihren Sprechertext zu vertonen. Engagieren Sie hierfür einen Profi-Sprecher mit einer angenehmen Stimme, dem man gerne zuhört. Natürlich müssen auch Betonung und Stimmlage beziehungsweise Tonalität zu Ihrem Unternehmen und Ihrem Produkt passen.
Tipp: Achten Sie darauf, dass es bei der Aufnahme keine Störgeräusche gibt. Vermeiden können Sie dies durch ein Kondensatormikrofon. Zudem benötigen Sie eine Audiosoftware, mit der Sie die Sprache aufnehmen können.
Schritt 4: der Videodreh
Nun setzen Sie Ihre Szenen in Bewegtbilder um. Achten Sie darauf, dass Bild und Text synchron sind. Es gibt einige Anbieter, wie „GoAnimate“ (https://go animate.com), „Wideo“ (http://get.wi deo.co/marketing) oder „VideoScribe“ (www.videoscribe.co), mit denen Sie aus Ihrem Drehbuch einen Animationsfilm machen können. Wägen Sie ab, ob Sie sich selbst die Mühe der Produktion machen wollen oder besser einen Videoprofi Ihr Drehbuch umsetzen lassen.
Ausblick – die professionelle Veröffentlichung
Damit Ihr Video auch gefunden wird, ergänzen Sie unbedingt einen kurzen, beschreibenden Text mit zentralen Schlüsselwörtern und natürlich Ihrem Unternehmensnamen. Tipps, wie Sie Ihr Video suchmaschinenoptimiert aufbereiten und Reichweite erzielen, finden Sie in der nächsten Ausgabe von „Werbepraxis aktuell“.
Ihr Weg zur passenden Video-Agentur
Wenn es Ihnen zu aufwendig ist, selbst ein Erklärvideo zu drehen, können Sie sich an eine der mittlerweile zahlreichen Agenturen wenden, die sich auf die Produktion von Erklärvideos spezialisiert haben. Viele von ihnen haben natürlich Referenzen auf ihrer Website stehen, sodass Sie anhand der Beispiele schon erkennen, ob der Stil zu dem von Ihnen gewünschten Video passt. Hier ein paar Anbieter zur Auswahl:
- AHA!Videos (http://ahavideos.com)
- Animanual (http://animanual.de)
- Dot-Gruppe (www.dot-gruppe.com)
- Erklär mehr (www.erklaermehr.de)
- Explain it (www.explain-it.tv)
- Explain now (http://explain-now.de)
- How2Expert (https://how2.expert)
- Nutcracker (www.nutcrackerconcepts.de) stellt in einem Erklärvideo vor, welche Techniken es für Erklärvideos gibt.
- Simpleshow (http://simpleshow.com)
- Eine Plattform, um Videospezialisten zu finden, ist Voivio: www.voivio.de.
Fazit
Ein Erklärvideo steht und fällt mit Ihrer Grundidee und Kreativität. Haben Sie Ihr Thema gefunden, prüfen Sie, wie Sie dieses am besten umsetzen können und welche professionelle Hilfe Sie benötigen: Möchten Sie eine Szene nachspielen lassen oder einen Animationsfilm drehen? Oder reichen Bildabfolgen und Grafiken? Es gibt viele Online-Tools, die Sie bei der Videoerstellung unterstützen – je nach Budget. Wichtig ist, dass die Qualität des Videos Ihrem Markenauftritt entspricht.
Quelle: wirtschaftswissen.de