Social Media Marketing: Soziale Netzwerke als ideale PR Instrumente

  • 22. Mai 2024

Soziale Netzwerke als erfolgreiches PR- und Marketinginstrument

Die meisten Unternehmen haben noch wenig Erfahrung im Aufbau von sozialen Netzwerken. Viele sind unsicher, wie sie sich dort präsentieren und wie sie kommunizieren sollen. Außerdem haben sie Angst, die Kontrolle zu verlieren oder sich der Kritik auszusetzen.

Das könnte Ihre Chance sein, zu den wenigen zu gehören, die in den direkten Dialog eintreten. Wie Sie die Netzwerke ideal für Ihre PR-Zwecke nutzen können, verraten wir Ihnen anhand der beiden größten und wichtigsten Social Networks: Facebook und XING.

Facebook als Erfolgsfaktor für Ihr Unternehmen

Facebook ist das führende Netzwerk – inzwischen auch in Deutschland. Ca. zehn Millionen Benutzer sind dort registriert. Immer mehr Unternehmen richten dort eine Fanseite ein.

Facebook ist aber nicht nur wegen seiner Reichweite attraktiv, es bietet auch das größte Angebot: Sie können Texte posten, sprich veröffentlichen, und Kommentare abgeben, Fotos und Filme hochladen oder mit Ihren Fans chatten.

Dadurch können Sie sich und Ihr Unternehmen von einer anderen, menschlichen Seite präsentieren – offen und zielgruppennah.

Richten Sie eine Facebook-Fanseite ein

Die Facebook-Fanseite ist Ihre Unternehmenspräsenz auf Facebook. Auf der „Pinnwand“ können Sie Informationen und Neuigkeiten aus Ihrem Unternehmen bekannt geben. Sie befindet sich in der Mitte der Seite.

Auf ihr werden die Beiträge (Posts) in chronologischer Reihenfolge veröffentlicht. Dabei kann und soll ein Dialog entstehen. Deshalb werden auch die Kommentare Ihrer Fans dort veröffentlicht.

Fordern Sie die Facebook-Community dort explizit zum Gespräch auf. Beispielsweise, indem Sie eine Frage stellen oder zum Fragen anregen. Das gilt aber natürlich nur dann, wenn Sie auch bereit sind, Antworten zu geben und auf die Nutzereinträge einzugehen.

Mischen Sie sich unter Ihre Zielgruppe

Noch intensiver ist der Dialog über die Facebook-Gruppen. Hier können Sie auch persönlich in Erscheinung treten. Allerdings ist die Facebook-Gruppe nur für einen bestimmten Personenkreis offen, während auf die Fanpage jeder zugreifen kann.

Facebook-Button „Gefällt mir“

Der Kurzkommentar „Gefällt mir“ lässt sich auf Ihrer Facebook-Seite, aber auch auf jeder anderen Website einbinden. Ist der Besucher, der den Button betätigt, Facebook-Nutzer, erhalten alle seine Freunde die Nachricht, dass ihm diese Seite bzw. dieser Artikel gefällt.

D. h.: Der Bekanntheitsgrad Ihrer Seite steigt unter Umständen, je nach Größe des Freundeskreises, erheblich an. Außerdem werden viele ihrem Freund folgen und auch den „Gefällt mir“-Button anklicken, denn schließlich wollen auch sie zum „Insider-Club“ gehören.

So messen Sie Ihre Erfolge auf Facebook

Ob Ihre Präsenz auf Facebook erfolgreich ist, können Sie natürlich an der Zahl Ihrer Freunde erkennen. Darüber hinaus können Sie Ihren Erfolg auch an Folgendem messen:

  • der Anzahl der Kommentare und Beiträge,
  • der Intensität des Austauschs und
  • der Tonalität der Beiträge.

Die 4 größten Herausforderungen bei Facebook

Der Zeitfaktor

Die Pflege Ihres Facebook-Profils beansprucht viel Zeit. Wer auf Facebook ist, muss immer auf Anfragen oder Kommentare reagieren. Die Reaktionen sollten zudem innerhalb eines Tages erfolgen.

Daher sollten Sie eine Arbeitsstunde pro Tag für Facebook einplanen. Können Sie das nicht, sollten Sie die Facebook- Aktivitäten zurückstellen.

Der Input

Als PR-Verantwortlicher stehen Sie vor allem vor der Herausforderung, kontinuierlich interessante Inhalte zu liefern.

Überlegen Sie sich im Vorfeld, ob aus Ihrem Unternehmen wirklich jede Woche eine interessante oder unterhaltsame Information oder ein attraktives Angebot in das Facebook-Netzwerk eingespeist werden kann.

Von Vorteil ist es auch, wenn Sie den Facebook-Nutzern exklusive Informationen anbieten können. Außerdem sollten Sie bereit und in der Lage sein, in einen ehrlichen Austausch mit Ihren Fans zu treten.

Das Langzeitgedächtnis

Ein kleiner Fehler bei Facebook kann unangenehme Folgen haben. Denn Facebook registriert und speichert jeden Schritt. Sie sollten daher mit dem Internet vertraut sein, eine klare Strategie haben und zudem wissen, was Sie posten können und wollen.

Verlust der Kontrolle

Wenn Sie auf Facebook gehen, sollten Sie sich von der Vorstellung verabschieden, die vollständige Kontrolle innezuhaben. Sie müssen sich vielmehr bewusst sein, dass hier über Sie, Ihre Produkte und Aktivitäten gesprochen wird – und zwar nicht nur und nicht immer positiv.

Überlegen Sie sich daher auch im Vorfeld schon, wie Sie mit Kritik umgehen.

Die Vorteile von XING, dem Business-Netzwerk

XING dient ausschließlich dem geschäftlichen Austausch, im Unterschied zu Facebook, wo sich Geschäftliches und Privates mischen.

Bei XING haben Sie zwei Möglichkeiten, sich zu positionieren und Ihre Themen zu streuen: im Rahmen der Profilseiten für Mitarbeiter sowie über die Profilseiten des Unternehmens.

Wie Sie sich bei XING positionieren

Die Funktionen „Ich suche“ und „Ich biete“ auf Ihrem XING-Profil eröffnen Ihnen die Möglichkeit, sich immer wieder in Erinnerung zu rufen. Zugleich können Sie durch zielgerichtete Einträge Ihr Profil schärfen und bestimmte Themen lancieren.

Eine ähnliche Funktion erfüllt die Statuszeile. Lancieren Sie hierüber Neuigkeiten aus Ihrem Unternehmen.

Checken Sie Ihr Unternehmensprofil auf XING

Mehr als vier Ihrer Mitarbeiter sind auf XING? Dann sollten Sie schnellstens prüfen, ob XING nicht bereits ein Profil Ihres Unternehmens angelegt hat. Denn das geschieht normalerweise automatisch, sobald mehr als vier Mitarbeiter eines Unternehmens sich dort eingetragen haben. In dem Unternehmensprofil können Sie Ihr Unternehmen und seine Produkte bzw. Dienstleistungen präsentieren.

Ein weiterer Vorteil: Ihr Unternehmensprofil bei XING ist auch in Suchmaschinen auffindbar. Das „Unternehmensprofil plus“ erlaubt Ihnen darüber hinaus, Ihre XING-Seite im individuellen Design zu gestalten, Firmen-Updates einzustellen, die auch abonniert werden können (vgl. hierzu ausführlicher auch PRPraxis 8/2010).

Bauen Sie Ihr Netzwerk bei XING gezielt auf

Über die verschiedenen Suchoptionen können Sie ganz gezielt nach Namen, Unternehmen oder bestimmten Begriffen suchen. Die erweiterte Suche dehnt die Möglichkeiten aus, z. B. auf die Branche.
Die „Powersuche“ bei XING erlaubt Ihnen, gezielt nach Personen zu recherchieren, die Gemeinsamkeiten mit Ihnen haben. Dies können der Besuch der gleichen Hochschule sein, gleiche Interessen oder auch Übereinstimmungen bzw. die komplementäre Ergänzung zu dem, was Sie suchen oder bieten.

Profilierung durch Mitgliedschaft in Gruppen

XING beherbergt derzeit an die 40.000 Gruppen. Sie sind in verschiedenen Kategorien zusammengefasst, so dass Sie schnell diejenigen Gruppen finden können, die für Ihr Unternehmen, Ihre Branche oder die von Ihnen verfolgte Zielsetzung relevant sind.

Werden Sie Mitglied dieser Gruppen und positionieren Sie sich durch Beiträge als Experte. Ihre Gruppenmitgliedschaft erscheint im Übrigen auch auf Ihrem Profil und ergänzt es.

Besetzen Sie Themen mit einer eigenen Gruppe

Natürlich können Sie auch eine eigene Gruppe gründen, um Ihr Thema zu besetzen. Die Einrichtung einer Gruppe ist aber eine zeitintensive Arbeit und verlangt vor allem, dass Ihr Unternehmen dauerhaft und kontinuierlich Themen lancieren und Impulse geben kann.

Achtung: Gründen Sie nur dann eine eigene Gruppe, wenn Ihr Thema durch keine andere, bereits bestehende Gruppe abgedeckt ist. Eine Konkurrenzgruppe ins Leben zu rufen, stößt bei vielen auf Ablehnung.

Stellen Sie Ihre Veranstaltungen in den Event-Kalender

Weniger zeitintensiv ist die Nutzung des Event-Kalenders. Hierüber können Sie Ihre Veranstaltungen ankündigen.

Zusätzlich können Sie über die Statusanzeige darauf aufmerksam machen und z. B. die Zahl der noch freien Plätze bei Ihrem Event bekannt geben.

Die größten Herausforderungen bei XING

Unpassende Positionierung

Achten Sie darauf, welche Signale Sie durch die Angaben in „Ich suche“, „Ich biete“ und die Mitgliedschaft in den Gruppen aussenden.

Wenig Input in der Gruppe

Wenn Sie eine Gruppe ins Leben gerufen haben, sollten Sie dafür sorgen, dass hier ein lebendiger Austausch stattfindet.

Der Zeitfaktor

Wie bei den anderen Netzwerken kostet auch die Pflege der Präsenz auf XING Zeit. Allerdings ist der Zeitfaktor überschaubar, wenn Sie lediglich ein Mitarbeiter- und ein Unternehmensprofil haben. Auch die Beiträge zu den fremden Gruppen lassen sich gut steuern.

Ihre Zielgruppe „Presse“

Mit Ihrer Präsenz in sozialen Netzwerken erreichen Sie in erster Linie die breite Öffentlichkeit. Allerdings nutzen natürlich auch die Journalisten Facebook und Co. Sie pflegen hier ihre Kontakte oder versuchen, neue interessante Themen aufzuspüren. Dadurch haben Sie die Chance, Ihre Pressearbeit auf zwei Ebenen zu optimieren:

  1. Sie können über die sozialen Netzwerke die Kontakte zu den Medienvertretern pflegen.
  2. Sie können Themen lancieren und besetzen und Ihr Unternehmen immer wieder ins Bewusstsein der Medienvertreter bringen.

Ziehen Sie Medienvertreter durch Ihre Postings an

Soziale Netzwerke ermöglichen Ihnen, auch durch Fotos oder Filme die Aufmerksamkeit der Journalisten zu gewinnen. Das ist emotionaler und anschaulicher als sachliche Pressemeldungen und lässt die Geschichte hinter der Nachricht deutlich werden.

Unser Fazit für Ihre PR Arbeit

Durch die Präsenz in sozialen Netzwerken können Sie den Bekanntheitsgrad Ihres Unternehmens steigern und seine Reputation gezielt steuern. Sie können mit Ihren Zielgruppen in einen Dialog eintreten.

Im direkten Austausch können Sie als Unternehmen Profil und Persönlichkeit gewinnen, es von einer ganz anderen Seite zeigen und es emotionalisieren. Da die Pflege der Netzwerke zeitintensiv ist, sollten Sie genau überlegen, wo Sie sich engagieren.

Fangen Sie lieber bescheiden an, mit einem Mitarbeiter- und Unternehmensprofil bei XING, bevor Sie eine Facebook-Fanseite ins Leben rufen.

Quelle: wirtschaftswissen.de

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