Kleines Einmaleins der Körpersprache: 6 Kommunikationsmittel des Körpers

  • 21. Mai 2023

Brust raus, Bauch rein, dem Mund Spannung geben, sodass er Energie und Selbstbewusstsein ausstrahlt … Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass wir uns „positiv zurechtrücken“, wenn wir an einem Spiegel vorbeikommen? Und die Schultern dann bereits im Abwenden wieder sacken lassen, nach dem Motto „Sieht ja jetzt keiner mehr“?

Doch, alle sehen es! Unsere Körpersprache berichtet der Außenwelt von unserem Innenleben, und das kontinuierlich und absolut verlässlich – verlässlicher, als uns das manchmal lieb sein kann. Es lohnt sich also, sich mit diesem Phänomen ein wenig zu beschäftigen.

Die Körpersprache richtig deuten: Was sagen Gestik, Mimik und Co. über Ihr Gegenüber aus?

Wie genau kommuniziert Ihr Körper? Worauf reagieren Sie, worauf reagiert Ihr Gegenüber? Und auf welche Ihrer Signale haben Sie Einfluss? Hier simplify-Tipps für etwas mehr Bewusstheit in der großen Welt des Unbewussten.

1. Der Abstand zum Gegenüber

Wie weit oder wie nah stehen wir voneinander entfernt? Der Abstand ist das ursprünglichste Signal, mit dem sich bereits Urlebewesen verständigten. Distanz bedeutet Vorsicht, Ablehnung oder Angst. Nähe drückt Freundschaft und Liebe, aber auch Aggression oder Kampfbereitschaft aus. Wie stark dieses Urverhalten uns heute noch prägt, spiegelt sich in vielen Redewendungen wider: „Herr B wirkt distanziert …“, „Von diesem Angebot möchte ich Abstand nehmen …“ oder „Die Konkurrenz ist uns dicht auf den Fersen“. Tipps:

  • Achten Sie auf einen „mittleren“ Abstand zu Klienten, Vorgesetzten und Mitarbeitern. Ziehen Sie sich zu weit zurück, wirken Sie abweisend oder unsicher. Rücken Sie zu nahe heran, wirken Sie respektlos oder aufdringlich.
  • Bestehen Sie auch darauf, dass Ihr Gegenüber den „Achtungsabstand“ einhält. Wenn Sie ein wenig beiseite rücken, versteht Ihr Gesprächspartner dieses Signal ohne Worte.

2. Die Körperhaltung

Kopf hoch, Schultern leicht zurück – da merken wir gleich: Das macht energiegeladen, selbstbewusst. Bei gesenktem Kopf und hängenden Schultern fühlen wir uns viel eher „mies und schwach“. Tiere demonstrieren ihr Befinden deutlich über die Körperhaltung: Der „Platzhirsch“ stolziert erhobenen Hauptes um seine Herde – der Verlierer „macht sich klein“ und führt seine Unterlegenheit vor. Ausdrücke wie Imponiergehabe, Duckmäuser oder kriecherisches Verhalten spiegeln das wider. Tipps:

  • Bewahren Sie im Berufsleben – im doppelten Wortsinn – „Haltung“. Sie brauchen deswegen nicht steif zu wirken.
  • Mit „Blick nach vorn“, leicht zurückgenommenen Schultern und einer angenehmen Körperspannung wirken Sie nicht nur auf Ihre Umgebung tatkräftig und optimistisch: Mit dem steigendem Energiepegel wächst auch Ihre Selbstsicherheit.

3. Bewegungen

„Er ging zielstrebig auf XY zu!“ Sofort sehen Sie vor Ihrem inneren Auge einen Menschen, der weiß, was – und wohin – er will. Ranghohe Tiere gehen ihren Artgenossen ruhig und ohne zu zögern entgegen. Ihre Bewegungen signalisieren ganz klar: Ich bin mir meiner Stärke bewusst, ich kenne mein Ziel.

Diese Souveränität bewirkt, dass die Herde sie „ohne Diskussionen“ akzeptiert. Wer unsicher ist, geht zögerlich, bleibt zwischendurch stehen, weicht zurück. Auch heute noch reagieren wir instinktiv auf die Bewegungsmuster unserer Mitmenschen. Tipps:

  • Üben Sie vor einem großen Spiegel, elastisch und mit gleichmäßigen Schritten zu gehen. Achten Sie unterwegs darauf, weder zu eilen noch zu trippeln, noch „dahinzuschleichen“.
  • Sagen Sie sich, wann immer Sie vom Stuhl aufstehen, ein Gebäude oder einen Raum betreten: „Dort will ich hin!“ Und dann gehen Sie einfach „los“. Das gedankliche Ziel setzt automatisch die richtigen, souverän wirkenden Bewegungsmuster in Gang.

4. Der Blick

Er ist die Weiterentwicklung der Körpersprache. Blickrichtung, Pupillengröße sowie Art und Häufigkeit des Blickkontakts signalisieren: „An dir bin ich interessiert – ich mag dich!“ oder, wenn wir den Blick abwenden: „Nein, du bist mir gleichgültig.“ Raubtiere fixieren ihre Opfer mit starrem Blick, Verliebte schenken sich „tiefe“ Blicke. Blicke können, wie der Volksmund sagt, „Bände sprechen“, „töten“, als eisig oder warm empfunden werden.

Das hängt auch von der Pupillengröße ab. Die Pupille erweitert sich, wenn wir interessiert oder angenehm erregt sind, sie zieht sich aber wieder zusammen, wenn wir entweder stark erregt und/oder konzentriert sind – etwa wenn wir während einer PowerPoint-Präsentation eine Folie studieren. Tipps:

  • Wenden Sie sich Ihrem Gesprächspartner mit freundlichen Gedanken zu. Ihr Blick gewinnt automatisch an Wärme. So bringen Sie eine positive Grundstimmung ins Gespräch.
  • Suchen Sie häufig Blickkontakt. Das bestätigt ihm: „Man hört mir wirklich zu.“ Starren Sie aber niemanden an, das löst Abwehr aus.
  • Vermeiden Sie als Frau sowohl den großäugigen „Kindchen-Blick“ als auch den verführerischen „Baby-Doll-Blick“. Beides untergräbt Ihre Souveränität und macht Sie unglaubwürdig.

5. Die Mimik

Die Mimik entsteht durch Bewegung der Gesichtsmuskeln, vor allem um Augen und Mund herum. Selbst zahlreiche weiterentwickelte Tierarten drücken damit ihre Gefühle aus und kommunizieren miteinander. Säuglinge und Kleinkinder teilen sich so ihren Eltern mit. Häufig verändert sich unsere Miene ungewollt: Wir reißen erschreckt die Augen auf, rümpfen widerwillig die Nase oder pressen angestrengt die Lippen aufeinander.

Teilweise setzen wir unser Mienenspiel auch bewusst ein, um unserem Gegenüber etwas ohne Worte mitzuteilen: etwa wenn wir die Stirn runzeln, um den Wahrheitsgehalt einer Aussage anzuzweifeln. Tipps:

  • Studieren Sie Ihr Mienenspiel häufig vor dem Spiegel. Sie werden sich immer dann attraktiv finden, wenn Sie von innen heraus zufrieden und entspannt sind.
  • Gehen Sie an stressbeladene Situationen gelassen heran an: „Es wird sich eine Lösung finden!“ Die konstruktive Grundhaltung beeinflusst die unwillkürlichen Bewegungen Ihrer Gesichtsmuskulatur viel stärker als anstrengende Bemühungen, ihr Mienenspiel bewusst zu beeinflussen.
  • Bestätigen Ihnen gute Freunde allerdings, dass Sie häufig „Grimassen“ schneiden, versuchen Sie, sich zu kontrollieren. Grimassen lassen Sie inkompetent wirken.

6. Die Gestik

Das, was wir unter Gestik verstehen, entwickelte sich aus den Bewegungen von Vorder- und Hintergliedmaßen. Unruhige Pferde scharren mit den Vorderbeinen. Vögel balzen mit ausgebreiteten Flügeln.

Wie wir heute wissen, drückt Gestik zwar nach wie vor Gefühlsregungen aus. Wir setzen sie aber auch bewusst ein – zum einen, um Aussagen zu betonen, zum anderen symbolisch: Der erhobene Zeigefinger mahnt, bestimmte Handbewegungen drücken unsere Ablehnung aus, laden ein oder beschwichtigen. Tipps:

  • Beobachten Sie, was Sie im Berufsalltag mit Ihren Händen „tun“: Unterstreichen Sie jedes Wort, jeden Satz? Oder hängen Ihre Arme überwiegend passiv herab?
  • Wenn Sie sich selbst ausbremsen oder umgekehrt zu Aktion anspornen, wirken Sie unnatürlich. Achten Sie lieber darauf, dass Sie die Hände nicht ganz so weit heben (das wirkt aggressiv), nicht mit den Händen „wedeln“ (das wirkt unsicher) oder die Arme nur herabhängen lassen (das wirkt kraftlos).
  • Fühlen Sie sich bei einem Gespräch unwohl oder sind Sie erregt, legen Sie die Hände locker im Schoß (oder auf dem Schreibtisch) ineinander. Schnellt die obere Hand gefühlsbetont nach oben, halten Sie sie anschließend unmerklich mit der unteren Hand ein wenig fest.
  • So beugen Sie auch vor, dass Sie sich verlegen am Ohr, an der Nase oder am Oberarm „kratzen“, am Ohrläppchen oder an einer Haarsträhne zupfen. Diese Zeichen interpretiert Ihr Gegenüber leicht als Unsicherheit oder unterstellt, dass Sie nicht die Wahrheit sagen.

Auf Ihre „Außenwirkung“ können Sie Einfluss nehmen!

Es gibt einen fließenden Übergang zwischen unbewussten Körpersignalen und Signalen, die zum Bereich der bewusst steuerbaren Außenwirkung gehören. Die oben erwähnte „Körperhaltung“ etwa lässt sich mit relativ wenig Aufwand bewusst verändern, und auch aufrecht und gelöst gehen zu lernen, zählt aufgrund der recht einfachen Umsetzung und der großen Wirkung auf Gesundheit, Psyche und Erscheinungsbild zu den Top-Erfolgsmethoden.

Zwei weitere Elemente haben den großen Vorteil, dass sie bewusst steuerbar, dauerhaft (also nicht situationsabhängig) und verlässlich sind:

  • Ausstrahlung von Energie bzw. erkennbare Fitness
  • typgerechte Kleidung, sorgsam gewählte Accessoires, eine gepflegte Frisur etc.

Quelle: wirtschaftswissen.de

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