Das ist Frust pur. Besonders, wenn sich der Verkäufer viel Zeit genommen hat und sein ganzes verkäuferisches Geschick hat spielen lassen.
5 Tipps, wie Sie dafür sorgen, dass Sie den Kunden schnell und sicher zum Abschluss lotsen, verrieten wir Ihnen bereits in der vergangenen Ausgabe in Teil 1 dieses Beitrags.
Mit diesen Verkaufstechniken kommen Sie garantiert zum Abschluss
Weitere 6 Tipps, wie Sie schneller zum Abschluss kommen, zeigen Ihnen die Verkaufsexperten von Schneller zum Abschluss: 11 erfolgserprobte Techniken (Teil 2) heute:
6. Die Alternativ-Technik
Das ist eine der bewährtesten Methoden in der Abschlussphase. Doch was alt ist, muss nicht schlecht sein!
- Es geht hier nicht mehr darum, ob der Kunde überhaupt etwas kaufen will.
- Er hat nur noch die Wahl, wann, wie oder wie viel er erhält.
Beispiele
- „Möchten Sie die Lieferung schon in 14 Tagen, oder reicht es auch in 4 Wochen?“
- „Möchten Sie Eis oder Fruchtsalat zum Nachtisch?“
- „Wünschen Sie die Lieferung in heller oder dunkler Ausführung?“
Tipp:
- Bei geschicktem Einsatz dieser Methode werden Sie häufig zu einem positiven Abschluss kommen.
- Eine Frage ist meist besser als eine Feststellung.
7. Die taktische Alternativ-Technik
- Sie präsentieren dem Kunden 2 nicht mehr realistische Problemlösungen.
- Der Kunde widerspricht und wünscht eine 3. Lösung (die Sie natürlich auch realisieren können).
- Sie werden dann oft genau das erreichen, was Sie sich als Ziel gesetzt haben
Probieren Sie es aus! Denn: Diese Methode führt überraschend oft zum Erfolg.
Achtung:
- Achten Sie jedoch darauf, dass Ihre unechten Alternativen nicht zu unrealistisch ausfallen.
- Sie werden dann unglaubwürdig und gefährden den Verkaufserfolg.
Beispiele:
- Verkäufer: „Reichen Ihnen 6 Wochen Lieferzeit oder muss es in 5 Wochen sein?“
- Kunde: „Nein, ich muss das Produkt in 4 Wochen am Lager haben.“
- Verkäufer: „Ziehen Sie den grünen oder den blauen Farbton vor?“
- Kunde: „Unmöglich, für mich kommt nur weiß in Frage.“
8. Die Appell-Technik
Eine Methode, die Sie nur in Ausnahmen anwenden sollten.
Die Idee dabei:
- Sie appellieren an die (unterbewussten) Gefühle des Kunden.
- Sprechen Sie von Gefahren, Risiken und verpassten Gelegenheiten.
- Auch die Motive Prestige, Neid und Tradition können Sie hiermit ansprechen.
Tipp:
- Methoden, die stark an das Unterbewusstsein des Kunden appellieren, sollten Sie nicht zu oft verwenden.
- Erkennt der Kunde den Trick (wenn auch meist erst nachträglich), so ist in Zukunft das Vertrauensverhältnis stark gestört.
- Das kann sich jedoch niemand auf Dauer leisten, denn wir alle leben heute von zufriedenen Dauerkunden!
Also: Diese Technik nur am Ende von (fast) aussichtslosen Verkaufsgesprächen einsetzen
Beispiele
- „Selbst die Firma Müller hat neulich …“
- „Sie wollen doch nicht gegenüber dem Unternehmen Böll zurückstehen, das vor einigen Wochen …“
- „Wenn Sie sofort bestellen, können wir Ihre Sonderwünsche …“
- „Es handelt sich um ein Einzelstück …“
9. Die Einmaligkeits-Technik
Eine Methode, die in vielen Punkten mit der Gelegenheits-Technik (Nr. 2) übereinstimmt.
- Sie bieten in dieser Variante jedoch einen besonderen produktbezogenen Anreiz.
- Sie warnen also nicht vor Gefahren, sondern Sie stellen einen besonderen Vorteil heraus.
Hier gelten die gleichen Anmerkungen wie bei der Gelegenheits-Technik: Vorsicht bei Neukunden und zu häufiger Anwendung!
Beispiele für „Einmaligkeit“:
- Preis
- Lieferzeit
- Qualität
- Langzeitgarantie
- Sehr wartungsfreundlich
- Optimaler Komfort
10. Die Bilanz-Technik
Verkaufen Sie mit dem Bleistift:
- Zeichnen Sie eine Bilanz mit Plus/Minus auf ein DIN-A4-Papier.
- Auf die linke Seite schreiben Sie die Vorteile Ihres Produkts.
- Und auf die rechte Seite die etwaigen Nachteile, die der Kunde Ihnen während der Fachphase genannt hat.
Tipp:
- Diese Methode hat sich als eine der wirksamsten in der Abschlussphase erwiesen!
- Die Gedächtnishaftung bei dem Kunden ist durch die visuelle Unterstützung (Aufzeigen der Vor- und Nachteile auf einem DIN-A4- Blatt) mehr als doppelt so hoch!
Zwei weitere Tipps zu dieser Technik:
- Schreiben Sie die Vorteile kaum merklich größer und verwenden Sie große Buchstaben! Die Nachteile können Sie etwas kleiner und mit kleinen Buchstaben schreiben (eine Methode, die immer empfehlenswert ist).
- Schreiben Sie bei den Nachteilen nur die nüchternen Fakten hin und kürzen Sie ab, zum Beispiel: „Preis“ statt „hoher Preis“ oder „unbekannt“ statt „viel zu geringer Bekanntheitsgrad“. Umgekehrt schmücken Sie die Vorteile aus: „einmalige Qualität“, „optimaler Komfort“ etc.
Achtung: Nutzen Sie diese Methode jedoch nur, wenn Sie sicher sind, dass die Vorteile die Nachteile bei weitem überwiegen!
11. Die Letzter-Ausweg-Technik
Nutzen Sie diese Methode als letztes Mittel, wenn alle anderen Methoden versagen.
- Räumen Sie Ihrem Kunden die Möglichkeit ein, vom Kauf zurücktreten zu können.
- Auch ein Rückgabe- oder Umtauschrecht gehört zum letzten Ausweg.
Beispiele:
- „Sollten Sie – wider Erwarten – nicht zufrieden sein, so können Sie das Produkt jederzeit zurückgeben …“
- „Sie können natürlich noch jederzeit vom Vertrag zurücktreten …“
Diese Methode sollten Sie für den Fall parat haben, dass Sie mit dem Instrumentarium der Techniken 1 bis 10 nicht zum Zuge gekommen sind.
Nach den Erfahrungen vieler Außendienstmitarbeiter bringt diese Methode jedoch viele Unannehmlichkeiten für alle Beteiligten:
- für den Kunden = nicht umfassende Leistung,
- für das eigene Unternehmen = weniger Gewinn.
Fazit:
- Diese 11 Methoden sind das beste Rüstzeug in der täglichen Verkaufspraxis.
- Wichtig ist es, die richtige Methode zur richtigen Zeit auszuwählen.
- Das lernen Sie und Ihre Verkäufer, indem Sie die einzelnen Techniken in der Praxis erproben – um dann zu erfahren und festzustellen: Es funktioniert!
Quelle: wirtschaftswissen.de