Wenn Sie sich im Kampf um Kunden von der Konkurrenz abheben wollen, empfehlen sich subtile Mittel. So können Sie, je nachdem wie Sie ein Formular erstellen, die Absprungrate der Nutzer minimieren und somit den Umsatz des Unternehmens indirekt erhöhen. Bereits die Anzahl der auszufüllenden Felder sowie die Art der abgefragten Informationen sind relevant.
Die optimale Formular-Gestaltung
Formulare nehmen eine wichtige Stellung im Internet ein. Sei es bei Online-Bestellungen, Kundenkontakten oder Newsletter-Abos, überall kommen sie zum Einsatz. Umso wichtiger ist es, die Nutzerfreundlichkeit zu beachten, wenn Sie ein Formular erstellen, denn sonst springen die User schnell wieder ab.
Das muss nicht sein, denn hier sind 7 Tipps, die Ihre Formulare benutzerfreundlicher machen. Denn nur kundenfreundliche Formulare bringen Ihnen ein Mehr an Konversion.
Usability: 10 Tipps für benutzerfreundliche Online-Formulare
Tipp 1: Fassen Sie sich kurz
Ein klassischer Fehler ist, Formulare zu umfangreich zu gestalten. Wenn Sie zu viele Fragen stellen, riskieren Sie eine hohe Absprungrate der User. Weiterhin müssen Sie Falschangaben in Kauf nehmen. Denn nicht jeder wird Lust haben, alle Fragen unter entsprechendem Zeitaufwand wahrheitsgemäß zu beantworten.
Halten Sie Ihre Formulare also so kurz wie möglich. Das klappt, wenn Sie nur die wirklich benötigten Daten abfragen. Bei der Registrierung für einen Newsletter reicht die Eingabe der E-Mail-Adresse und die durch ein per Häkchen vorzunehmende Einwilligung in den Erhalt von Werbesendungen.
Bei vielen Onlineshops genügt es, Namen, Rechnungs- und Lieferadresse sowie Bankdaten zu erfragen. Ein Geburtsdatum zum Beispiel muss nur dann eingegeben werden, wenn es sich um Waren handelt, deren Verkauf einer Altersbeschränkung unterliegt. Für alle anderen ist das Geburtsdatum nice to have. Sie können den Kunden dann zu diesem Tag zwar Glückwünsche oder einen Warengutschein senden, aber das Geburtsdatum können Sie auch an anderer Stelle, z. B. durch ein Mailing, erfragen.
Streichen Sie demnach alle Felder, die Sie nicht unbedingt benötigen. Im Endeffekt ist es besser, auf manche Information zu verzichten, dafür aber die Nutzerzahl zu steigern.
Fragen Sie weiterhin auch keine Informationen ab, die der Nutzer erst mühevoll zusammen suchen muss. Das können bestimmte Vertragsnummern oder sonstige Vertragsdetails sein. Fragen Sie solche Daten nur ab, wenn es unumgänglich ist.
Tipp 2: Motivieren Sie
Alle Menschen wollen motiviert werden. Sagen Sie ihnen, was sie davon haben, wenn sie ein Formular ausfüllen. Zum Beispiel:
- „Legen Sie jetzt Ihr Kundenkonto an. So haben Sie alle Einkäufe im Blick.“
- Oder bei der Newsletter-Registrierung: „Tolle Angebote als Erster lesen. Kostenlos registrieren.“
Untersuchungen haben sogar gezeigt, dass Sie die Conversion Rate steigern können, indem Sie die Vorteile auflisten, die sich durch das Ausfüllen des Formulars ergeben. Denn nicht selten kommen den Nutzern beim Ausfüllen Zweifel. Mit einer vertrauensbildenden Maßnahme wirken Sie dem entgegen.
Tipp 3: Geben Sie Orientierung
Es ist gut zu wissen, was Sache ist: Was passiert, wenn ich dies ausfülle? Wie lange wird das dauern? Solche Sätze können Wunder wirken:
- „Herzlichen Glückwunsch! Gleich haben Sie es geschaft.“
- „In weniger als 20 Sekunden zu Ihrem Online-Konto.“
Tipp 4: Finden Sie den richtigen Zeitpunkt
Achten Sie darauf, wann Sie die User mit dem Formular konfrontieren. Erfahrungen zeigen, dass es möglichst spät geschehen sollte. So gibt es Webseiten, auf denen Sie sich zuallererst registrieren müssen, ohne zu wissen, worum es überhaupt geht.
Besser ist es, die User zunächst Zeit und Arbeit investieren zu lassen. So sind sie am Ende eher bereit, ein Formular auszufüllen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie abbrechen, sinkt.
Tipp 5: Sagen Sie klar, was Sie vom Benutzer erwarten
Viele Formulare kranken daran, dass sie unklare Vorgaben machen oder beispielsweise auch Elemente enthalten, die für manche Nutzer nicht zugänglich sind. Genau diese Elemente verhindern letztlich das erfolgreiche Ausfüllen eines Formulars.
Ein Beispiel hierfür sind Captcha-Boxen, die sich mittlerweile sehr häufig finden. Sie sind ein effektives Werkzeug, um das automatisierte Ausfüllen von Formularen zu verhindern. Wenn Sie mit solchen oder ähnlichen Elementen arbeiten, denken Sie daran, dass nicht jeder Nutzer damit vertraut ist. Gehen Sie auf Nummer sicher und hinterlassen Sie eine Erklärung.
Hier gilt, lieber zu viel als zu wenig. Sagen Sie daher genau, wie viele Zeichen ein Benutzername haben darf, wie lang ein sicheres Passwort sein soll und aus welchen Zeichen es bestehen muss. Solche Erklärungen platzieren Sie am besten direkt unter dem Eingabefeld.
Erklären Sie zudem auch, warum die Telefonnummer benötigt wird. Stellen Sie sich das Formular wie ein Gespräch zwischen Ihnen und dem Kunden vor. Je detaillierter Sie bestimmte Dinge erklären, desto eher entsteht Vertrauen zwischen Ihnen.
Tipp 6: Geben Sie Feedback
Ein wichtiger Punkt bei der Formularentwicklung ist das Feedback. Es gibt Ausführungen, die gänzlich darauf verzichten. Das birgt allerdings die Gefahr, dass der Nutzer bei einer Falscheingabe nicht mehr weiter weiß und abspringt. Geben Sie daher konkrete Rückmeldungen bei Fehlern. Benennen und markieren Sie sie.
Beispiel: Sind die Formularfelder alle richtig ausgefüllt?
Dann geben Sie nach erfolgreichem Datenbankeintrag auch eine Rückmeldung an den Nutzer. „Geschafft! Sie haben Ihr Kundenkonto erfolgreich angelegt. Hier geht es zu den Highlights des Monats.“ Ein einfaches, aber wirkungsvolles Feedback ist es auch, richtig ausgefüllte Formularfelder mit einem grünen Haken zu versehen.
Tipp 7: Vermeiden Sie Unwörter
Machen Sie dem Nutzer bloß keine „Probleme“. Vermeiden Sie Begriffe wie: Problem, Fehler, Panne, Missgeschick.
Anbieter wie Survey Monkey zeigen, dass man auch jegliche Art von Kritik entschärfen kann: „Ihr Benutzername ist scheinbar schon vergeben. Wir bitten um Verzeihung.“
Tipp 8: Nehmen Sie Fehler mit Humor
„Bernd, es ist ein Problem aufgetreten“ – bei dieser Fehlermeldung bin ich wirklich erschrocken. Was war passiert? Der von mir gewählte Nutzername war schon vergeben. Das kann man auch netter sagen, etwa so: „Ups! Ist das Ihr Doppelgänger? Ihr Benutzername ist schon vergeben.“
Tipp 9: Richten Sie sich nach den Standards im Internet
Beim Formularerstellung ist es empfehlenswert, sich an Internet-Standards zu halten. Natürlich ist Kreativität bei der Gestaltung nicht verkehrt. Achten Sie dennoch darauf, nicht zu viel davon einzubringen. Denn auch hier gilt, dass die Nutzer auf Unbekanntes stoßen und dadurch abspringen könnten.
Es kommt also auf das richtige Verhältnis zwischen Kreativität und Übersichtlichkeit an.
Ein optisch reizvolles Formular wird einen Teil der User sicherlich ansprechen. Der andere Teil hingegen wird damit vielleicht weniger anfangen können. Diese Hürde können Sie leicht beseitigen, indem Sie sich an gewisse Konventionen halten.
Achten Sie darauf, welchen Formularen Sie begegnen, wenn sie online etwas einkaufen oder andere Dinge in Internet erledigen. Natürlich gibt es gute und einladende Vorbilder, die Sie schnell und leicht ausfüllen können. Demgegenüber stehen aber reichlich negative Beispiele, an denen Sie klare Schwächen erkennen. Lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie anhand der Standards im Internet ansprechende Formulare.
Tipp 10: Wählen Sie für Ihre Formulare das richtige System
Sie können kein Formular erfolgreich erstellen, ohne ein passendes System zu nutzen. Dieses wiederum hängt von den Umständen ab. Manchmal haben Sie durch das verwendete CMS die Möglichkeit, ein Formular einzubinden. Falls nicht, müssen Sie auf externe Lösungen zurückgreifen.
Aber auch die Details bergen Probleme. So gibt es Content Management Systeme, die einzig von Programmierern erstellt wurden. Das erkennen Sie an manchen Formularfeldern. Diese haben beispielsweise keine Alternativen bei der Datumseingabe.
Da solche Kleinigkeiten aber schon positiv oder negativ auf die Conversion Rate wirken, muss es mehrere Möglichkeiten zum Testen geben. Nutzen Sie für etwas komplexere Ausführungen Perl- und PHP-Skripts, die Sie sich einfach herunterladen können. Aber Vorsicht, sie sind nicht besonders einfach zu benutzen.
Eine Alternative stellen verschiedene Formular-Plugins dar. Da die Auswahl recht groß ist, kommt es vor allem auf Ihre Präferenzen an. Die einzelnen Vor- und Nachteile können Sie durch Testverfahren ermitteln oder mithilfe der Demo-Beispiele herausfinden.
Zuletzt gibt es Online-Services, die die Erstellung von Formularen übernehmen. Dabei handelt es sich um eine besonders flexible Methode. Den erzeugten Code binden Sie hinterher einfach in Ihre Webseite ein. Vor allem für Einsteiger ist das eine vernünftige Lösung. Wägen Sie auch bei dieser Methode die Vor- und Nachteile sorgfältig ab.
Fazit:
Optimale Formulare schaffen neue Kunden
Benutzerfreundliche Formulare sind ein wichtiger Baustein für höhere Konversion. Je angenehmer Sie die Registrierungsprozesse für Nutzer gestalten, desto weniger werden sie zu Registrierungs- oder gar Bestellabbrüchen neigen. Da lohnt es, auch kleinenFormulierungen große Aufmerksamkeit zu schenken.
Kundenfreundliche Formulare steigern den Umsatz
Es mag sich zunächst komisch anhören, doch Formulare kosten Geld. Zudem sind sie für viele Aktionen im Web unverzichtbar. Denken Sie dabei nur an Online-Bestellungen oder die Eingabe erforderlicher Daten für soziale Netzwerke. Überall sind Sie verpflichtet, Ihre Daten zu hinterlassen. Die Kosten für solche Formulare befinden sich entweder in einer niedrigeren oder höheren Conversion Rate. Mit ihrer Hilfe lassen sie sich ungefähr bestimmen.
So hat es Untersuchungen gegeben, die Folgendes belegen: Es reicht aus, ein Bestell-Formular zu ändern, um Auswirkungen auf die Conversion Rate zu erfahren. Je länger das Formularerstellung dauert, je mehr Daten Sie abfragen, desto mehr sinkt die Conversion Rate. Bei 1.000 neuen Usern im Monat, die Waren für durchschnittlich 100 Euro bestellen, macht es durchaus einen Unterschied, ob 20 Prozent oder 30 Prozent von Ihnen die Bestellung wirklich abschließen. Mit einem optimierten Formular sorgen Sie also aktiv für höhere Umsätze.
Quelle: wirtschaftswissen.de