Doch wie so oft kommt es entscheidend darauf an, wie Sie eine Entscheidung treffen – und wie Sie sie anschließend vermitteln. Denn nur wenn Sie wirklich überzeugt sind, können Sie auch Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür begeistern. Deshalb:
4 Tipps für mehr Entscheidungsstärke als Führungskraft
1. Vermeiden Sie den Hang zum Perfektionismus.
Viele Führungskräfte möchten erst entscheiden, wenn sie 100 %ig alle Informationen für ihren Entschluss gesammelt haben.
- Die Folge: Entscheidungen werden auf die lange Bank geschoben.
- Besser: Warten Sie nicht auf den Tag X, an dem Sie alle Informationen vorliegen haben – er wird nie kommen. Lernen Sie, bereits bei akzeptabler Info-Lage zu entscheiden.
- Trick zur Selbstüberlistung: Setzen Sie sich selbst ein knappes Zeitlimit, bis zu dem Ihre Entscheidung stehen soll. Das unterbindet, dass Sie sich zu viel mit unwichtigen Aspekten befassen.
2. Legen Sie keine Absicherungsmentalität an den Tag.
Um nur ja keine falsche Entscheidung zu treffen, holen sich viele Führungskräfte Experten ins Boot. Entscheidungen werden in Gremien verlagert, nach allen Seiten abgesichert – und nie gefällt.
- Besser: Machen Sie sich bewusst, dass eine Entscheidung auch einmal falsch sein kann – Sie können nicht alles 3-mal absichern.
- Trick zur Selbstüberlistung: Wägen Sie ab – welche Folgen hat es, wenn Sie falsch entscheiden? Und welche, wenn Sie die Entscheidung aufschieben? Meist sind die Konsequenzen einer falschen Entscheidung nur halb so schlimm wie die Folgen einer verschleppten Entscheidung.
3. Haben Sie keine Angst vor falschen Entscheidungen.
Aus Angst, einen Fehler zu machen, entscheiden viele Führungskräfte lieber gar nicht. Frei nach der Devise: Wer nichts macht, macht auch nichts falsch.
- Besser: Machen Sie sich bewusst, dass ein Vorgesetzter, der eine falsche Entscheidung trifft, besser ist als eine gänzlich entscheidungsunfähige Führungskraft. Fehler gehören zur Entwicklung – diese Einstellung müssen Sie verinnerlichen.
- Trick zur Selbstüberlistung: Was kann Ihnen schlimmstenfalls passieren, wenn Sie falsch entscheiden? Meist ist der „worst case“ gar nicht so furchterregend, so dass eine Entscheidung leichter fällt.
4. Halten Sie nicht an falschen Entscheidungen fest.
Ist eine Entscheidung endlich gefallen, wird sie von vielen Führungskräften mit Zähnen und Klauen verteidigt – selbst wenn sie sich später als falsch herausstellt.
- Besser: Stellen Sie sich souverän gegen eine Entscheidung, wenn Sie feststellen müssen, dass sie falsch war. Kommunizieren Sie die Revidierung offen gegenüber Ihren Mitarbeitern.
- Trick zur Selbstüberlistung: Beantworten Sie sich ehrlich die Frage: Wie fänden Sie die Entscheidung, wenn Ihr Vorgesetzter sie getroffen hätte? Würden Sie dann eine Rücknahme befürworten? Wenn ja, zögern Sie nicht weiter, sondern revidieren Sie Ihre Entscheidung.
Quelle: wirtschaftswissen.de